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Gepostet in Weinblog

Weine verkosten

Unsere menschlichen Sinneseindrücke lassen sich zum Teil aufzeichnen somit wiederholen und vergleichen:

Töne, Bilder/Fotos, Rauhigkeitswerte (Tastsinn) sind messbar. Geruch und Geschmack jedoch hängen im wahren Sinn des Wortes in der Luft. Jede Weinbewertung ist ein persönlicher Eindruck des Verkosters. Mit Ergebnissen mehrerer Verkoster und statistischer Aufbereitung des Zahlenmaterials versucht man Ergebnisse zu objektivieren.

Es gibt mehrere Bewertungssysteme:

– die 100 Parker Punkte
– die 20 österreichischen Punkte
– neuerdings das Retzer 5 Punktesystem

Die verbalen Beschreibungen eines Weines sind für mich kaum nachvollziehbar und für jemanden der noch nie Wein getrunken hat unverständlich. Eine gute Bewertungsmethode ist eine Blindverkostung (verdeckte Flaschen) von z.B. 10 Weinen mit 10 Kostern.

– jeder Koster soll seinen Lieblingswein wählen.
– alle werden versuchen diesen durch mehrmaliges Probieren zu finden.
– die Flasche, die zuerst leer ist, am öftesten probiert wurde, ist everybody’s darling.

Der Spiegel schreibt in seinem Heft 6/2009 über den Test von professionellen Weintestern mit bösen Ergebnissen:

Bei einer Blindverkostung bekamen Prüfer zu verschiedenen Zeitpunkten dreimal den gleichen Wein vorgesetzt. Laut „Journal of Wine Economics“ hat kaum einer bemerkt dreimal das Gleiche zu trinken, die Urteile der Damen und Herren schwankten dramatisch.

Der französische Forscher Gil Morrot setzte 54 Bordeaux-Kennern Weißwein vor, der rot gefärbt war. Nicht einer hat den Schwindel bemerkt.

Ernüchternd?! – nein, aber Fazit: glauben Sie nur Ihrer eigenen Nase und Ihrem eigenen Gaumen und trinken Sie den Wein der Ihnen im Augenblick am besten schmeckt.

Zum Wohl!