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Gepostet in Weinblog

Ist teurer Wein teuer?

Überarbeitet im Juni 2015

Die provokante Überschrift soll die häufige Frage ausdrücken: Ab welchem Preisniveau ist Wein teuer?

Ich will hier nicht Wirtschaftsuni Know-How über Angebot und Nachfrage verbreiten. Vielmehr das Bedürfnis der meisten Konsumenten nach preiswerten Weinen beantworten. Innerhalb der traditionellen Weinbaugebiete wie z.B. Bordeaux oder Toskana entspricht das Preisniveau eines Weines meist sehr genau seinem Qualitätsniveau. Einfach ausgedrückt: „Je mehr Sie zahlen, desto besser ist der Wein.“

Dieses Verhältnis ist bis zu einem Preisniveau von 40,- bis 50.- Euro weitgehend linear. Über diesem Niveau wird der Preis neben der Qualität des Weines auch von der Reputation der Region und des Weingutes bestimmt. Dennoch haben Preise über 50.- Euro auch ihre Berechtigung. Die stetige Steigerung des Qualitätsniveaus in Bordeaux haben mich nach vielen verkosteten Flaschen zu der Überzeugung kommen lassen, dass ein gut ausgewählter 100.- Euro Wein wesentlich mehr bietet als ein halb so teurer, mehr Komplexität, mehr Eleganz, mehr Dichte und Finesse. Daher bezeichne ich solche Weine nicht als zu teuer – auch wenn 100.- Euro sehr viel Geld für eine Flasche Wein sind.

Preiswerte Weine finden Sie in Bordeaux leichter wenn Sie die Appellationen ( Margaux, Pauillac, etc. ) vermeiden. Es gibt viele gute Bordeaux Weine aus Médoc zu moderaten Preisen zwischen 15 und 25.- Euro.

In der Toskana bieten sehr gute Chianti Classico Weine – Riserva und jetzt neu die Gran Selezione – ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Ich möchte Ihnen auch nicht mein persönliches Trinkverhalten ( in Bezug auf das Preisniveau ) vorenthalten:

15.- Euro: ein guter Alltagswein

20.- bis 30,- Euro : da gönne ich mir schon etwas Nettes

35,- bis 40.- Euro  : ich belohne mich, und habe viel Spaß

ab 50.- Euro: ich konzentriere mich, brauche Ruhe, versinke…